Laut der Diätverordnung (DiätV) gehören Sondenkost und Trinknahrung zu den diätetischen Lebensmitteln für besondere medizinische Zwecke und werden als vollständig bilanzierte Diäten bezeichnet. Das bedeutet, dass die Kost die einzige Nahrungsquelle darstellt und den vollständigen Bedarf des Körpers deckt. Je nach Unterscheidungskriterium lässt sich enterale Ernährung auch in verschiedene Arten unterteilen, zum Beispiel in Vollkost, leichte Kost, Schonkost und Reduktionsdiät oder aber nach der Kaloriendichte (hochkalorisch, niederkalorisch etc.). Bei allen Arten der Sondennahrung kann es aber auch zu Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten kommen, wie zum Beispiel: 

• Erbrechen
• Durchfall
• Verstopfung
• Blähungen
• Appetitlosigkeit
• Mundgeruch und Mundtrockenheit
• Gewichtsverlust

Diese Erfahrung haben wir auch mit unserer Tochter Amalia gemacht, als sie auf eine Magensonde und Sondennahrung umgestellt wurde. Egal welche Sondennahrung wir probierten (und das waren einige Sorten), sie litt immer an starken Blähungen, Verstopfung, Reflux und Brechreiz. Die Nebenwirkungen ihrer Ernährung wurden so stark, dass sie deutlich an Gewicht verlor. Und wie sich jeder vorstellen kann, ist Gewichtsabnahme in vielen Krankheitssituationen genau das, was nicht eintreten sollte. Ganz zu schweigen davon, dass die Nebenwirkungen zusätzlich zu ihrer ohnehin schon komplizierten Krankheit noch weitere medizinische Probleme mit sich brachten, die behandelt werden mussten. Es war ein Teufelskreis!

Was ist bei den Nebenwirkungen zu beachten?

Bei Durchfall und Erbrechen ist es möglich, dass die Sondennahrung zu schnell gegeben wurde, die Bolusgabe (portionsweise Verabreichung der Sondennahrung) zu groß war oder die Nahrung zu kalt war. Hier kann es helfen, die Applikationszeit zu verlängern und das Produkt zu wechseln (zum Beispiel zu einem anderen Hersteller). Es kann aber auch eine Unverträglichkeit der Inhaltstoffe vorliegen, denn die meisten industriell gefertigten Trink- und Sondennahrungen enthalten Milch, ergänzt mit Maltodextrin und/oder Reissirup, sowie weitere Zusatzstoffen, was einige Sondenträger nicht vertragen. In diesem Fall solltest du mit deinem Arzt oder deiner Ärztin klären, ob eine andere Sondennahrung, beispielsweise für Laktose- oder Glutenunverträglichkeit besser geeignet ist oder aber selbstgemachte Sondennahrung (blenderized diet) in Frage kommt. 

Blähungen können ähnliche Ursachen wie Durchfall und Erbrechen haben und sind ein Zeichen, dass zu viel Luft im Magen-Darm-Trakt ist. In manchen Fällen hilft es, den Bauch zu „entlüften“, also die Sonde kurz zwischen den Mahlzeiten zu öffnen, damit die Luft entweichen kann. Für uns war das Entlüften ein echter Quantensprung... Du glaubst gar nicht wie viel Luft immer in Amalias Bauch war. Und es hat super geholfen.

Eine Frage/Bitte um Unterstützung: Wir würden gerne ein Video zum entlüften hier posten, kannst du uns ein Video schicken, wie du entlüftest? Wir würden das dann hier posten.

Mundgeruch war ein anderes Thema... gerade Papa Frank hat es immer sehr gestört, wenn Amalia vom Essen schlimmen Mundgeruch hatte. Natürlich hilft gegen Mundgeruch und –trockenheit die Zähne regelmäßig (min. zweimal täglich) mit einer Zahnbürste und Zahncreme zu putzen und mit Salbei- oder Kamillentee zu spülen. Aber der entscheidende Unterschied war, als wir von den bekannten Herstellern auf zu Hause gekochte Sondennahrung umgestiegen sind. Auf einmal war kein Mundgeruch mehr da. Papa Frank war happy :)

In jedem Fall solltest du die oben genannten Symptome aber immer mit dem behandelnden Arzt oder Ärztin klären oder ein Krankenhaus aufsuchen, besonders wenn sie über längere Zeit anhalten oder mit Fieber auftreten, da dies ein Zeichen einer Infektion sein kann. Solltest du von einem Homecare-Anbieter oder Ernährungsteam unterstützt werden, sind diese auch eine gute Anlaufstelle für Fragen rund um klassische Sondennahrung und ihre Alternativen.

Mehr zu unseren Erfahrungen mit den Nebenwirkungen industrieller Sondennahrung und was uns geholfen hat, liest du in diesem Beitrag.