Sondennahrung mit Gemüse

Die 50 meistgestellten Fragen zu Sondennahrung: Alles rund um die Sonde, deren Pflege und Sondennahrung, von normokalorisch bis hochkalorisch mit echten Lebensmitteln

Die Ernährung über eine Sonde kann für Betroffene und ihre Angehörigen eine herausfordernde Situation darstellen. In diesem Artikel fangen wir an die 50 meistgestellten Fragen zu beantworten - alles rund um Sondennahrung, von der richtigen Pflege der Sonde bis hin zu den verschiedenen Nahrungsformen, die von normokalorisch bis hochkalorisch reichen. Unser Ziel ist es, euch umfassende Informationen zu geben, und die Angst vor der Sonde zu nehmen. Ob Sondenreinigung, -tausch oder spezielle Sondennahrungen – wir haben die Antworten auf alle Fragen. Damit ihr informierte Entscheidungen treffen könnt.

Was ist Sondennahrung, und warum ist sie für deinen Angehörigen notwendig?

Sondennahrung ist flüssige Ernährung, die über eine Ernährungssonde direkt in den Magen oder Darm gegeben wird, anstatt auf normalem Weg gegessen zu werden. Dein Angehöriger benötigt Sondennahrung, wenn er nicht genug Nährstoffe durch normales Essen aufnehmen kann – etwa wegen Schluckstörungen, Appetitverlust infolge einer Krankheit, nach einer Operation oder bei Bewusstseinsstörungen. Die Sondennahrung stellt sicher, dass er trotzdem alle wichtigen Nährstoffe, Kalorien, Flüssigkeit sowie Vitamine und Mineralstoffe erhält . So können Mangelernährung und Gewichtsverlust verhindert werden.


Für viele Familien ist die Vorstellung einer Magensonde zunächst ungewohnt. Doch du kannst sicher sein, dass Sondennahrung eine etablierte, sichere und effektive Form der Ernährungstherapie ist . Sie ist speziell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt und vollbilanziert, das heißt, sie enthält alle Bestandteile einer ausgewogenen Nahrung in der richtigen Menge . Moderne Sondennahrung wird so hergestellt, dass sie leicht verdaulich und gut verträglich ist. Manche Produkte, wie z.B. die Simplee Trink- und Sondennahrung von Simply Real Nutrition, bestehen aus echten, natürlichen Lebensmitteln und kommen ohne unnötige Zusatzstoffe wie Maltodextrin aus. Solche natürliche Sondennahrung ist allergenfrei und orientiert sich an normaler Kost, was vielen ein gutes Gefühl gibt.


Warum Sondennahrung? Sie wird notwendig, wenn dein Angehöriger nicht (ausreichend) essen kann. Gründe können etwa eine neurologische Erkrankung (z.B. Schlaganfall mit Schluckstörung), eine Krebserkrankung im Kopf-Hals-Bereich, eine schwere Operation am Verdauungstrakt oder einfach allgemeine Schwäche im Alter sein . In solchen Fällen stellt die Sonde die Ernährung sicher, entlastet den Körper und kann sogar helfen, dass sich dein Angehöriger besser erholt und Kraft gewinnt. Wichtig: Eine Ernährungssonde schließt normales Essen nicht für immer aus – sie kann auch nur vorübergehend eingesetzt werden, bis dein Angehöriger wieder selbstständig genug essen kann. Darüber spricht man mit dem Arzt.


Auch emotional kann es helfen zu wissen, dass dein Angehöriger dank der Sonde nicht hungern muss. Obwohl der Schritt zur Sondenernährung groß erscheinen mag, überwiegen meist die Vorteile: Die Gesundheit deines Angehörigen kann stabilisiert werden, er nimmt nicht weiter ab und bekommt Energie, was oft zu besserem Allgemeinbefinden führt . Die Sonde ist letztlich ein Hilfsmittel, um deinem Familienmitglied auf dem Weg zur Besserung oder zur Stabilisierung zu helfen. Indem du ihn ermutigst und die Vorteile erklärst, hilfst du ihm, die Sondennahrung als Chance für mehr Stärke und Lebensqualität zu sehen.


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Welche verschiedenen Arten von Ernährungssonden gibt es, und welche ist für eure Situation geeignet?


Es gibt verschiedene Ernährungssonden, die sich hauptsächlich in der Lage im Körper und der Dauer des Einsatzes unterscheiden. Grundsätzlich unterscheidet man transnasale Sonden (durch die Nase) und perkutane Sonden (durch die Bauchdecke). Welche Sonde für deinen Angehörigen geeignet ist, hängt von seiner Situation – insbesondere der voraussichtlichen Ernährungsdauer und medizinischen Notwendigkeit – ab . Hier ein Überblick:


  • Nasogastrale Sonde (NG-Sonde): Diese dünne Sonde wird durch die Nase in den Magen gelegt. Sie eignet sich für kurzfristige Ernährung, meist bis zu 4–6 Wochen . Vorteil: Keine Operation nötig, kann relativ leicht gelegt und entfernt werden. Allerdings ist sie sichtbar und kann als störend empfunden werden. Sie wird oft gewählt, wenn abzusehen ist, dass dein Angehöriger nur vorübergehend Sondennahrung braucht (z.B. nach Schlaganfall, wenn Schlucken sich evtl. wieder bessert).
  • Nasointestinale Sonde (z.B. Nasojejunale Sonde): Ebenfalls durch die Nase, aber bis in den Dünndarm geschoben . Diese kommt zum Einsatz, wenn der Magen nicht genutzt werden kann oder soll – etwa bei hohem Aspirationsrisiko oder nach Magenoperationen. Auch sie ist eher für kurze Dauer gedacht (< 4–6 Wochen), ähnlich wie die NG-Sonde.
  • PEG-Sonde (Perkutane endoskopische Gastrostomie): Eine PEG ist eine Sonde, die durch die Bauchdecke direkt in den Magen gelegt wird . Das passiert meist in einem kleinen endoskopischen Eingriff. Die PEG eignet sich für längeren oder dauerhaften Ernährungsbedarf . Ist abzusehen, dass dein Angehöriger länger als 1–2 Monate künstliche Ernährung braucht (z.B. bei chronischer Schluckstörung, dementen oder wachkomatösen Patienten), wird oft eine PEG empfohlen. Vorteil: Sie ist unauffälliger (nur ein kleiner Schlauch am Bauch) und komfortabler auf Dauer, da nichts durch Nase und Rachen geht.
  • PEG-J oder PEJ (Jejunostomie): Eine Variante der PEG, bei der die Ernährungssonde bis in den Dünndarm (Jejunum) reicht . Dies wird gemacht, wenn der Magen umgangen werden muss oder das Aspirationsrisiko sehr hoch ist. Zum Beispiel kann bei gewissen Erkrankungen eine doppellumige PEG (JET-PEG) gelegt werden, mit einer Öffnung im Magen und einer im Jejunum . Darüber würde dann die Nahrung in den Darm gegeben, während über den magenständigen Teil Magensekrete abgesaugt werden können. Solche Spezialsonden entscheidet der Arzt in besonderen Situationen.

Für eure Situation wird der Arzt die geeignete Sonde wählen. Bei vorübergehendem Unterstützungsbedarf (einige Wochen) startet man meist mit einer nasalen Sonde, weil dafür kein operativer Eingriff nötig ist und man flexibel bleibt . Sollte jedoch klar sein, dass dein Angehöriger längerfristig auf Sondenernährung angewiesen ist, wird man eine PEG-Sonde legen, da diese auf Dauer angenehmer und sicherer ist. Habt keine Scheu vor der PEG: Der Eingriff ist relativ klein und die Sonde kann bei Bedarf später auch wieder entfernt werden . Dank flacher “Buttons” (verschließbare Einstöpsel) kann die PEG heutzutage sehr diskret getragen werden – unter der Kleidung sieht man sie kaum.


Übrigens ist die Ernährung mit jeder Sondenart ähnlich effektiv. Welche Sondennahrung ihr verwendet, hängt also weniger von der Sondenart ab, sondern mehr von den Bedürfnissen deines Angehörigen. Es gibt beispielsweise normkalorische und hochkalorische Produkte (mit unterschiedlicher Kaloriendichte). Simply Real Nutrition bietet etwa Simplee mit Gemüse sowohl normokalorisch als auch hochkalorisch an – beide sind 100% pflanzlich, natürlich und maltodextrinfrei, was für eine gute Verträglichkeit sorgt. Solche Produkte können durch jede Sonde verabreicht werden.


Wichtig ist: Lasst euch vom Arzt/Ernährungsteam beraten, welche Sonde und welche Nahrung am besten passt. Faktoren sind z.B. Dauer, Verdauungsfunktion (Magen ok oder lieber Darm) und Komfort. Gemeinsam trefft ihr die richtige Wahl, damit dein Angehöriger optimal versorgt wird.


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Ist die Platzierung einer Ernährungssonde eine dauerhafte Lösung?


Ob die Ernährungssonde dauerhaft bleibt oder nur vorübergehend gebraucht wird, hängt von der medizinischen Situation deines Angehörigen ab. In vielen Fällen ist die Sonde keine endgültige Lösung, sondern eine Überbrückung, bis sich sein Zustand verbessert. Wenn dein Angehöriger z.B. nach einem Schlaganfall wieder schlucken lernt oder sich von einer Operation erholt, kann die Sonde oft wieder entfernt werden. Gute Nachrichten: Eine PEG-Sonde kann relativ unkompliziert in einem kleinen Eingriff wieder entfernt werden, sobald sie nicht mehr nötig ist. Das kleine Stoma (die Öffnung) heilt dann in wenigen Tagen von selbst zu – zurück bleibt meist nur eine winzige Narbe, ähnlich einem zweiten Bauchnabel.


Natürlich gibt es auch Situationen, in denen eine Ernährungssonde langfristig oder sogar dauerhaft genutzt wird. Bei chronischen Erkrankungen (etwa fortgeschrittener neurologischer Erkrankung oder dauerhafter Schluckstörung) kann die Sonde über Jahre liegen bleiben, um die Ernährung sicherzustellen. Aber selbst dann ist sie nicht “für immer festgewachsen” – Sonden können gewechselt oder entfernt werden, wenn es nötig ist. Beispielsweise sollte eine PEG alle paar Jahre ausgetauscht werden, da das Material altert . Und wenn der Gesundheitszustand es erlaubt, kann ein dauerhafter Sondenträger auch später noch lernen, wieder mehr normal zu essen, sodass die Sonde eventuell zurückgebaut werden könnte. Ärzte prüfen regelmäßig, ob die enterale Ernährung noch erforderlich ist oder ob man reduzieren kann .


Wichtig zu wissen: Die Entscheidung ist individuell. Anfangs wird der Arzt vermutlich erst einmal eine Sonde legen, um die Ernährung zu sichern. Ob sie dauerhaft bleibt, hängt davon ab, ob dein Angehöriger wieder ausreichend selbst essen kann. Manche Menschen nutzen eine PEG nur einige Monate zur Rehabilitation und kommen dann ohne aus. Andere behalten die Sonde als Sicherheit im Alter oder bei schwerer Krankheit dauerhaft. Ihr solltet diese Frage immer wieder mit dem behandelnden Arzt besprechen. Er wird einschätzen, ob ein “Sondenentwöhnung” möglich ist.


Falls die Vorstellung einer dauerhaften Sonde Sorgen macht, kann man oft beruhigen: Selbst wenn die Sonde lange bleibt, ermöglicht sie vielen Patienten eine relativ normale Lebensführung. Durch moderne Button-Sonden ist die Handhabung im Alltag einfacher und die Lebensqualität kann trotz Sonde hoch sein. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, wird man immer versuchen, auf normale Ernährung zurückzugehen. Ärzte entfernen eine PEG z.B., wenn die Grunderkrankung sich bessert und die Ernährung auf natürlichem Weg wieder möglich ist .


Kurz gesagt: Nein, nicht jede Sonde ist automatisch für immer. Es ist häufig eine flexible Lösung. Dein Angehöriger bekommt die Sonde so lange, wie er sie braucht. Mit etwas Glück und entsprechender Genesung kann sie wieder entfernt werden. Und wenn nicht, dann lernt ihr, sie als langfristiges Hilfsmittel zu handhaben – auch damit kann man gut leben.


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Kann dein Angehöriger trotz Sonde noch normal essen oder trinken?


Obwohl eine Ernährungssonde die Hauptversorgung mit Nährstoffen übernimmt, muss sie normales Essen nicht komplett ausschließen. Viele Menschen mit Sonde können durchaus noch etwas oral zu sich nehmen – das hängt aber stark von der individuellen Fähigkeit deines Angehörigen ab und sollte immer mit dem Arzt oder Logopäden abgesprochen werden. Grundsätzlich gilt: Wenn dein Angehöriger noch sicher schlucken kann, darf und soll er ruhig essen oder trinken, was ihm bekommt – in Ergänzung zur Sondenernährung.


In manchen Fällen ist die Sonde nur eine zusätzliche Unterstützung. Dein Angehöriger kann dann kleinere Portionen normal essen, und die Sonde liefert den Rest (man spricht von teilweiser Sondenernährung). Zum Beispiel kann jemand mit einer PEG-Sonde morgens und mittags normal essen und nur abends eine Sondenmahlzeit erhalten, falls er allein durchs Essen nicht genug schafft. Oder er bekommt die Sondennahrung kontinuierlich in kleiner Menge, darf aber zu den Mahlzeiten zusätzlich ein bisschen genießen, z.B. etwas Joghurt oder Suppe – natürlich nur, wenn der Arzt es erlaubt und die Schluckfunktion überwacht ist.


Bei anderen Patienten ist Vorsicht geboten: Wenn dein Angehöriger sich leicht verschluckt oder die Gefahr einer Aspiration (Eindringen von Speisen in die Atemwege) besteht, könnte normales Essen riskant sein. In solchen Fällen wird meist empfohlen, nichts oder nur sehr wenig oral zu geben, um eine Lungenentzündung zu vermeiden. Hier kann die Sondennahrung den kompletten Bedarf decken, und man verzichtet auf orale Kost, bis es ggf. durch Therapie besser wird.


Frag also unbedingt das Behandlungsteam, was in eurem Fall gilt. Oft machen Ärzte oder Logopäden einen Schlucktest. Das Ergebnis entscheidet, ob Essen erlaubt ist. Wenn ja, dann meist unter bestimmten Bedingungen: zum Beispiel in aufrechter Position, möglicherweise nur weiche Konsistenzen und unter Aufsicht anfangs . Viele Patienten dürfen z.B. kleine Mengen Wasser trinken oder löffelweise pürierte Nahrung probieren, um den Geschmack zu erleben – das kann die Lebensqualität enorm steigern. Wichtig: Nie eigenmächtig etwas geben, was nicht abgesprochen ist, vor allem wenn die Gefahr des Verschluckens besteht.


Sollte dein Angehöriger überhaupt nicht schlucken können, kann man dennoch versuchen, ihm das Erlebnis von Geschmack zu erhalten. Ein Trick ist das Anfeuchten des Mundes mit aromatischen Flüssigkeiten oder das Lutschen von Eiswürfeln mit Geschmack (z.B. gefrorener Tee oder Saft), falls der Arzt das freigibt. So spürt er zumindest etwas Geschmack, ohne schlucken zu müssen.


Praktisch alle kommerziellen Sondennahrungen sind übrigens auch als Trinknahrung geeignet. Das heißt, wenn dein Angehöriger mag und kann, darf er die Sondenkost theoretisch auch schluckweise trinken. Einige Produkte (wie die Simplee Trink- und Sondennahrung) sind extra so entwickelt, dass sie auch oral schmecken. Das kann sinnvoll sein, wenn er z.B. zwischendurch etwas trinken möchte – er bekommt dann gleich Nährstoffe. Allerdings empfinden nicht alle den Geschmack von Sondennahrung als angenehm. Hier könnt ihr ausprobieren, was ihm zusagt.


Fazit: Mit ärztlichem Einverständnis kann dein Angehöriger trotz Sonde oft noch am Essen und Trinken teilhaben. Vielleicht nicht in großen Mengen oder nicht alles, aber selbst ein paar Löffel Joghurt unter Aufsicht oder ein Stückchen Schokolade auf der Zunge können ihm Freude machen. Die Sonde nimmt ihm nicht den Genuss für immer. Sie stellt nur sicher, dass er genug versorgt ist. Gleichzeitig solltet ihr gemeinsame Mahlzeiten weiterhin pflegen – auch wenn er nur wenig oder gar nichts isst, kann er mit am Tisch sitzen, Gerüche aufnehmen und das soziale Erlebnis genießen. Das hält die Lebensfreude aufrecht.


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Wie verabreicht man Sondennahrung – mit Pumpe, Schwerkraftbeutel oder Spritze?


Es gibt drei gängige Methoden, Sondennahrung zu verabreichen: per Ernährungspumpe, per Schwerkraft und per Spritze (Bolusgabe) . Welche Methode geeignet ist, hängt von den Bedürfnissen deines Angehörigen ab – insbesondere davon, wie schnell und kontinuierlich die Nahrung gegeben werden soll und wo die Sonde liegt . Oft werden auch Kombinationen genutzt (z.B. tagsüber Bolus und nachts Pumpe). Hier ein Überblick:


  • Ernährungspumpe: Dabei wird die Sondennahrung mit einer elektrischen Pumpe langsam und kontrolliert über einen längeren Zeitraum zugeführt . Man stellt eine Flussrate ein (z.B. 100 ml pro Stunde), und die Pumpe fördert kontinuierlich die Nahrung aus dem Beutel durch die Sonde. Vorteile: Sehr gleichmäßige Gabe, gut steuerbar, ideal für empfindliche Mägen oder Dünndarmsonden, wo langsame Zufuhr nötig ist . Auch bei Patienten, die rund um die Uhr kleinere Mengen brauchen, ist die Pumpe sinnvoll. Nachteil: Dein Angehöriger ist an den Pumpenapparat gebunden (weniger mobil währenddessen) und die Technik erfordert Strom/Batterie. Es gibt jedoch tragbare, akkubetriebene Pumpen, die man sogar unterwegs tragen kann. Die Pumpe ist oft die schonendste Methode, um Übelkeit oder Durchfall zu vermeiden, da nichts überlastet wird.
  • Schwerkraftbeutel: Hierbei wird ein über einen Beutel oder eine offene Spritze mit Sondennahrung durch Schwerkraft die Sondennahrung in die Sonde verabreicht. Die Tropfgeschwindigkeit kann man mit einer Rollklemme am Schlauch oder über die Höhe über der Sonde beeinflussen. Viele geben so Portionsmahlzeiten über ca. 15–30 Minuten. Allerdings ist die Flussrate nicht so exakt kontrolliert wie mit Pumpe; man muss ein bisschen beobachten, dass es nicht zu schnell oder zu langsam läuft. Schwerkraftsysteme eignen sich gut für Zwischenmahlzeiten oder wenn eine Pumpe nicht verfügbar ist. Wichtig ist, den Beutel hoch genug zu hängen und darauf zu achten, dass keine Luft im Schlauch ist.
  • Bolusgabe mit Spritze: Hier wird die Nahrung mittels einer großen Spritze direkt in die Sonde eingebracht . Man spricht von Bolus, weil relativ zügig eine Portion (z.B. 200 ml) auf einmal gegeben wird, meist innerhalb von 10–20 Minuten . Dazu zieht man die Sondennahrung in eine 50-ml-Spritze auf und lässt sie nach und nach einfließen (oft schubweise, nicht mit Druck „hineindrücken“, sondern langsam injizieren, ggf. Schwerkraft nutzen). Vorteil: Es ist die zeitlich kürzeste Methode – eine „Mahlzeit“ kann in wenigen Minuten verabreicht sein. Das kommt dem natürlichen Essrhythmus nahe (mehrere Mahlzeiten am Tag mit Pausen dazwischen) . Außerdem braucht man nur Spritzen, keine weitere Ausrüstung. Viele wache und mobile Patienten mögen diese Methode, da sie sie unabhängig macht – sie können sich die Sonde quasi wie eine Mahlzeit geben und sind ansonsten frei von Geräten. Allerdings vertragen nicht alle den Bolus: Bei Sonden im Dünndarm oder empfindlichem Magen kann ein schneller Bolus zu Übelkeit oder Völlegefühl führen. Bolus ist nur bei Magensonden erlaubt (für den Darm muss immer langsam, per Pumpe, gegeben werden) . Auch sollte der Patient dabei und danach mindestens 30–60 Minuten aufrecht sitzen bleiben .

In der Praxis wird dein Angehöriger wahrscheinlich einen Ernährungsplan bekommen, der festlegt, wie oft und wie die Nahrung verabreicht wird. Beispielsweise: „5x täglich 200 ml als Bolus + nachts 500 ml über Pumpe“ oder „kontinuierlich 80 ml/h über 12 Stunden mit Pumpe“. Anfangs wird man mit langsamer Geschwindigkeit beginnen, um den Magen zu gewöhnen . Der Arzt und Ernährungstherapeut entscheiden das passend.


Viele Patienten starten im Krankenhaus mit einer Pumpe (weil man damit behutsam steigern kann) . Später zu Hause, wenn alles stabil ist, wechseln manche auf Bolusgaben, da das den Alltag erleichtert. Du kannst alle Methoden erlernen. Lass dir alle Varianten zeigen ud besprecht was am besten ist. Wichtig ist bei jeder Methode: Hygiene und Ruhe. Immer die Hände waschen, die Nahrung auf Raumtemperatur bringen oder leicht anwärmen und Luft im System vermeiden. Und danach Sonde gut durchspülen (dazu kommen wir noch).

Tipp: Bei Verwendung der Pumpe darauf achten, dass die Nahrung nicht zu kalt ist und die Pumpe korrekt eingestellt ist, um Alarm (bei Luft oder Stopp) zu vermeiden. Beim Schwerkraftsystem ab und zu die Tropfgeschwindigkeit kontrollieren – sie kann sich ändern, wenn der Beutel sich leert oder sich die Lage ändert. Bei der Bolusgabe niemals mit Gewalt drücken, sondern lieber langsam einspritzen und Pausen machen, falls Unwohlsein entsteht.


Dein Ernährungsteam wird mit dir die für euch beste Methode auswählen. Gerade am Anfang zu Hause hilft oft ein Homecare-Spezialist, der die Handhabung der Pumpe oder anderer Systeme erklärt . Mit ein wenig Übung wirst du schnell sicher darin, die Sonde mit der gewählten Methode zu bedienen.


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