Hallo da drüben. Schön, dass du zu uns gefunden hast. In dem folgenden Artikel werden wir über das Thema Komplikationen mit der Magensonde sprechen. Was kann passieren und wie kannst du darauf reagieren, das sind die Fragen die wir hier klären wollen. But always remember: Im Notfall immer den behandelnden Arzt kontaktieren.
Inhalt
Vorab gesagt: Klar kann es bei einer Magensonde auch mal Probleme geben - diese sind aber in der Regel leicht in den Griff zu bekommen. ☺️
Was ist eine Magensonde und welche Komplikationen sind möglich?
Um einen generellen Nährstoffmangel zB bei Mangelernährung zu vermeiden, bevorzugen Ärztinnen und Ärzte eine enterale Ernährung mit Trinknahrung. Die enterale Ernährung per Sonde kommt nur dann zum Einsatz, wenn die Patientin/der Patient nicht mehr in der Lage ist, aufgrund einer Krankheit oder Verletzung zu kauen und zu schlucken. Im Falle der Ernährung über eine Sonde wird flüssiges Essen (sogenannte Sondennahrung) über einen Sonde von außen über die Bauchdecke in den Magen geleitet (alternativ gibt es auch Nasensonden, die in der Regel eher kurzfristig verwendet werden). Magensonden müssen regelmäßig gepflegt und gewechselt werden. Bei Amalia haben wir die Sonde (Mic-Key Button) alle 3 Monate gewechselt.
Natürlich kann es bei enteraler Ernährung über eine Sonde aber trotzdem auch mal zu Komplikationen kommen. Eine Sonde kann verstopfen, brechen und lecken. Dann ist gegebenenfalls ein früherer Wechsel erforderlich (was aber kein Problem ist und leicht und schnell geht). Auch kann die Bauchdecke rund um die Sonde sich entzünden bzw wildes Fleisch wachsen.
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In allen Fällen kann die Pflegekraft oder der behandelnde Arzt weiterhelfen. Alternativ gibt es viel Erfahrungsaustausch online in verschiedenen Foren. Auch wir bieten in unserer Simplee Community einen Austausch zu allen Themen unter Betroffenen an. Schaut einfach mal vorbei! 😀
Enterale Ernährung: Welche Arten an Magensonden gibt es?
Man unterscheidet in zwei Kategorien einer Magensonde:
Nasogastrale Magensonden
Ein dünner, flexibler Schlauch, häufig aus Polyurethan, wird über die Nase, den Rachen und die Speiseröhre direkt in den Magen geschoben. Dieser Eingriff dauert in der regel zwischen 10 bis 20 Minuten. Die Ernährung über die Nase ist als kurzfristige Lösung gedacht. Wenn die Indikation erfordert, dass langfristig künstlich ernährt wird, so muss auf eine perkutane Magensonde ausgewichen werden.
Perkutane Magensonden
Eine perkutane Magensonde wird innerhalb mit einer Operation über die Bauchwand direkt in den Magen gelegt. Am häufigsten wird die PEG-Sonde verwendet (Ausgeschrieben: Perkutane endoskopische Gastrostomie Sonde) . Sie eignet sich besonders gut für eine langfristige künstliche Ernährung.
Was ist bei der Nahrungsgabe zu beachten?
Applikationsarten
Die individuellen Bedürfnisse und Zusammensetzung der Sondennahrung bestimmt darüber, welche Art der Nahrungsgabe verwendet wird. Jeder Patient reagiert unterschiedlich auf die verschiedenen Methoden. Als Betroffener kann man wählen zwischen der Bolusgabe, einem Schwerkraftsystem und einer Pumpe.
Bolusgabe
Der große Vorteil der Bolusgabe ist, dass eine größere Menge Nahrung in einem kürzeren Zeitraum aufgenommen werden kann. Dadurch ist es möglich die Nahrungszufuhr an einem normalen Tagesrhythmus anzupassen. Vor allem für Familien ein großer Zugewinn, wie wir fanden. Während der Bolusgabe sollte der Oberkörper des Patienten mindestens 30 Grad aufgerichtet sein. Das ist wichtig, damit es zu keinem Rückfluss in die Speiseröhre kommt und eine mögliche Aspirationspneumonie verhindert wird. (Lungenentzündung). Die Mithilfe eines Angehörigen oder einer Pflegenden Person ist in der Regel nötig und ratsam.
Pumpe
Die Pumpe als Hilfsmittel zu nehmen ist wohl die gängigste Form der Nahrungsgabe. Das liegt unter anderem daran, dass die Nahrung kontinuierlich und in kleineren Mengen abgegeben werden kann. Damit lassen sich Komplikationen wie Magenkrämpfen oder Übelkeit vermeiden. Außerdem ist es in der institutionellen Pflege häufig effektiver, da das Pflegepersonal mehrere Patienten gleichzeitig versorgen kann.
Um Komplikationen zu vermeiden ist es dennoch ratsam volle Aufmerksamkeit auf nur eine Person zu legen.
Schwerkraftsysteme
Schwerkraftsysteme dienen der Verabreichung von Sondennahrung, ähnlich einer Infusion, durch spezielle Flaschen oder Beutel, die über ein Überleitgerät mit der Ernährungssonde verbunden sind. Die Fließgeschwindigkeit der Nahrung wird mittels einer Rollklemme reguliert. Diese lässt sich nicht so präzise einstellen wie bei einer Ernährungspumpe. Faktoren wie Schlauchdurchmesser, Umgebungstemperatur, Aufhängehöhe des Beutels und die Konsistenz der Nahrung beeinflussen die Geschwindigkeit. Schwerkraftsysteme eignen sich nicht für Patienten in instabilen Stoffwechsellagen. Die Nahrungsapplikation kann zwischen 12 und 18 Stunden andauern.
Lagekontrolle
Bevor die Nahrung verabreicht werden kann, sollte jedes Mal die Lage der Sonde überprüft werden. Dadurch lassen sich viele Komplikationen bereits im Keim ersticken. Um die Lage der Sonde zu überprüfen gibt es verschiedene Wege. Zum einen kann mit Hilfe einer Spritze Sekret angesaugt werden. Dieses wird anschließend auf ein Indikatorpapier gegeben und der Säuregehalt überprüft. Liegt der pH-Wert zwischen 1 .0 und 4.0 handelt es sich um Magensaft. Damit liegt die Sonde richtig und es kann Nahrung gegeben werden. Desweiteren kannst du mit einer Spritze eine kleine Menge Luft in die Sonde drücken und gleichzeitig mit einem Stethoskop den Magen abhorchen. Gibt es ein Blubbergräusch liegt die Magensonde korrekt. Zweiter Variante ist wesentlich schwieriger und bedarf ein wenig Übung.
Spülung der Magensonde
Die Durchführung der Spülung ist nach jeder Nahrungsgabe ein Muss. Flüssigkeiten die dafür in Frage kommen sind ausschließlich steriles Wasser, oder Kochsalzlösung. Flüssigkeiten, die du immer im Haus haben solltest. Sie sind in vielen Bereichen der Sondenernährung Teil der Wartung. Durch eine tadellose Instandhaltung des Equipments vermeidet man zudem das häufigere Wechseln der Magensonde. Auch wenn es ein Standardeingriff ist, ist es doch unangenehm für die betroffene Person.
Verwandter Artike: Enterale Ernährung: Wissenswertes rund um Sondennahrung
Magensonden Komplikation No. 1 - Leckage
Es kann immer mal sein, dass eine Sonde etwas leckt. Wenn dies nur vereinzelt auftritt, dann einfach die Haut um das Stoma („Eingang“) herum abwischen und mit etwas zinkhaltiger Schutzcreme behandeln.
Falls Eure Magen-Sonden regelmäßig leckt, dann sollet Ihr mit Eurem behandelnden Arzt sprechen. In dem Falls kann es zum Beispiel sein, dass Eure Sonde zu klein ist.
Magensonden Komplikation No. 2 - Wildes Fleisch (Granulationsgewebe)
Im Prinzip ist das Entstehen von Granulationsgewebe (auch »wildes Fleisch« genannt) eine ganz normale Reaktion des Körpers auf das Vorhandensein der Sonde und des daraus resultierenden Stomas. Sollte sich das Granulationsgewebe jedoch ausweiten oder leicht bluten, müssen Sie Ihren Arzt informieren. Bei Amalia haben wir das wilde Fleisch komplett unter Kontrolle bekommen in dem wir es regelmäßig mit Silbernitrat behandelt haben. Bitte dies vorher mit Eurer Pflegekraft und/oder behandelnden Arzt abklären.
Magensonden Komplikation No. 3 - Verstopfte Sonde
Eine Sonde (oder auch ein Überführungsschlauch) kann jederzeit auch einmal verstopfen. Das passiert gerade auch bei hausgemachter (pürierter) Sondennahrung gerne einmal. Wir haben bei Amalia die Sonde nach jeder Mahlzeit mit etwas warmem Wasser gespült.
Wenn mal etwas verstopft, dann zu erst einmal mit einer Spülungen mit 40 bis 50 ml warmem Wasser probieren. Dabei haben wir bei Amalia mit einer 60ml Spritze abwechselnd gedrückt bzw auch gesaugt. 90% der Fälle haben wir so gelöst.
Sollte die Verstopfung nicht gelöst werden, dann muss man die Sonde wechseln. Das geht aber auch relativ einfach und schnell. Bei Amalias MIC-KEY Button hat es uns eine Schwester beim ersten mal gezeigt und danach haben wir es selber gemacht. Das ganze hat dann ca. 15 Minuten gedauert.
Kennst du unsere Sondennahrung bereits?
Disclaimer: Dies ist keine Medizinische Beratung
Wir sind kein Arzt und geben keine medizinischen oder gesundheitlichen Heilversprechen ab. Die Inhalte dürfen nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden.
